Interview 4

Miriam Eisenbart

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Miriam Eisenbart hat Maschinenbau am KIT studiert, bevor sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin ans fem Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie in Schwäbisch Gmünd kam. Seit 2,5 Jahren koordiniert sie das Plattform MaterialDigital Projekt KupferDigital. Seit Mai ist sie Abteilungsleiterin der neu gegründeten Abteilung „Digitalisierung und KI“ am fem.

Was finden Sie an der Initiative MaterialDigital am spannendsten?

Definitiv das interdisziplinäre Arbeiten. Ich mag es sehr, mich mit anderen Disziplinen auszutauschen und etwas dazuzulernen. Auch wenn es mal zu Missverständnissen kommen kann, können beide Seiten nur profitieren. Wir sind bei der Digitalisierung in den Materialwissenschaften dabei, eine neue Community zu bilden und ein neues Feld entstehen zu lassen. Man könnte sagen, dass eine richtiggehende Pionierstimmung herrscht.

Worin sehen Sie die größte Herausforderung für die Initiative MaterialDigital?

Die größte Herausforderung ist es, sämtliche Ergebnisse, die in den Projekten entstehen, zu bündeln, um gemeinsame, zukunftsfähige Standards zu entwickeln. Wo viele Ideen gleichzeitig vorangetrieben werden, da entstehen oft mehrere Lösungen für ähnliche Fragestellungen. Unser Ziel ist es, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Wir freuen uns schon darauf, die kommenden Herausforderungen in einem Folgeprojekt anzupacken!

Was hat Sie dazu inspiriert, eine Karriere in der Wissenschaft zu verfolgen?

Ich glaube, eine Karriere in der Wissenschaft ist einfach die beste Ausrede, nie mit dem Lernen aufzuhören.

Verraten Sie uns Ihr schönstes Erlebnis als Forscherin?

Ich durfte einen meiner absoluten Wissenschaftler-Idole persönlich kennenlernen und habe dabei sogar noch erfahren, dass er meine Doktorarbeit gelesen hat.

Was fasziniert Sie besonders an den Materialwissenschaften?

Wir können Materialien heute mit wahnsinnig vielen Verfahren untersuchen und quantifizieren und dennoch haben sie noch nicht alle ihre Geheimnisse preisgegeben. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als daran zu arbeiten, dass wir die Welt um uns herum ein wenig besser verstehen können. Ich finde es wichtig, meine Arbeit auch einem Publikum aus Nicht-Fachleuten zu präsentieren. Dadurch bekomme ich selbst einen ganz anderen Blick auf den Wert meiner Arbeit.

Welche Eigenschaften müssen Nachwuchsforscher*innen Ihrer Meinung nach mitbringen?

Neugier, aber auch Frustrationstoleranz. Dranbleiben ist sehr wichtig, auch wenn mal etwas schiefgeht. Das gehört zum Forschen einfach dazu.

Beschreiben Sie Ihren Arbeitsalltag in drei Schlagworten!

Koordinieren, Kommunizieren und Kaffee :).