Interview 10

Melissa Telong

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Melissa Telong ist Ingenieurin mit den Schwerpunkten Bauchemie und -physik. Seit 2019 forscht sie an der BAM zu nachhaltigen Baustoffen. Gemeinsam mit Kolleg*innen aus dem LeBeDigital-Team arbeitet sie an einer Ontologie-Entwicklung für die Prozesskette der Betonherstellung.

Wie erklären Sie Ihre Arbeit z. B. die Erstellung einer Ontologie in einfachen Worten Ihren Freund*innen oder Ihrer Familie?

Meinen Bekannten sage ich oft: Jede*r von uns befindet sich in einer Ontologie. Angenommen es gibt zwei Hauptklassen ‚Mensch‘ und ‚Familie‘, jeweils mit den Unterklassen ‚Frau/Mädchen‘ und ‚Mann/Junge‘ sowie ‚Eltern‘ und ‚Kinder‘. Mit zugehörigen Objekt- und Dateneigenschaften ist bei der Geburt jede*r von uns sicherlich ein Kind mit zwei Eltern und entweder ein Mädchen oder ein Junge.

Warum arbeiten Sie in der Wissenschaft?

Für mich bedeutet Wissenschaft, die Zukunft in der Gegenwart zu leben und dabei seine Kreativität zu äußern. Aus diesem Grund arbeite ich sehr gern in der Wissenschaft.

Verraten Sie uns Ihr schönstes Erlebnis als Forscherin?

Eines meiner schönsten Erlebnisse als Forscherin war der Tag, an dem ich in den Räumlichkeiten des Mörtel-Labors an der BAM einen Pflanzentopf aus Mörtel mit Nkui von Null an hergestellt habe. Nkui ist die Rinde der Pflanze Triumfetta Pentandra, welche in Kamerun sehr verbreitet ist und für eine beliebte Speise verwendet wird. Ihr sehr schleimiger Zustand führt unter anderem dazu, dass Mörtel und Beton im frischen Zustand sehr gut verarbeitbar werden.

Was sind Ihre Hoffnungen in Bezug auf Ihre Arbeit als Forscherin im Bereich der Materialwissenschaften?

Für die Zukunft erhoffe ich mir, dass die Lücke zwischen Wissenschaft und Industrie mehr und mehr geschlossen wird: Mehr Zusammenarbeit, mehr Möglichkeiten, von der Wissenschaft in die Industrie zu wechseln und umgekehrt.

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade arbeiten/forschen?

Wenn ich nicht mit Forschen beschäftigt bin, arbeite ich gerne daran, mein Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Die Generationen nach uns könnten davon profitieren, wenn sie aus unseren Fehlern lernen und sich von unseren Erfolgen inspirieren lassen würden.